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Ernaux, Annie: Der Platz

Annie Ernaux schreibt die objektive Biographie ihres Vaters. Dabei wird sie zur genauen Beobachterin der Verhältnisse, aus denen sie stammt. Das Erscheinen von Der Platz 1983 markiert einen Einschnitt in der französischen Literatur - diese neuartige Form der Selbstbetrachtung ist der Glutkern der Autofiktion. Ihr Vater stirbt, und Annie Ernaux nimmt das zum Anlass, sein Leben zu erzählen: Um die Jahrhundertwende geboren, musste er früh von der Schule abgehen, war zunächst Bauer, dann, bis zum Todesjahr 1967, Besitzer eines kleinen Lebensmittelladens in der Normandie, die körperliche Arbeit ließ ihn hart werden gegen seine Familie. Das Leben des Vaters ist auch die Geschichte vom gesellschaftlichen Aufstieg der Eltern und der gleichzeitigen Angst, wieder in die Unterschicht abzurutschen, von der Gefahr, nicht zu bestehen. Dass seine Tochter eine höhere Schule besucht, macht ihn stolz, trotzdem entfernen sich beide voneinander. Und so ist die Erzählung der Tochter auch die eines Verrats: An ihren Eltern, einfachen Menschen, und dem Milieu, in dem sie aufgewachsen ist - gespalten zwischen Zuneigung und Scham, zwischen Zugehörigkeit und Entfremdung.

»Lakonisch, bewegend, grandios.«
NZZ am Sonntag 01.12.2019

ISBN: 9783518225097
Lieferbar in 24 Stunden
CHF 25.90
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Details

Verlag Suhrkamp
Einband Fester Einband
Erscheinungsjahr 2019
Seitenangabe 94 S.
Meldetext Lieferbar in 24 Stunden
Untertitel Nobelpreis für Literatur 2022
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H21.9 cm x B14.5 cm x D1.2 cm 210 g
Auflage 3. A.
Reihe Bibliothek Suhrkamp
Autor*in Ernaux, Annie
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